Bis hier hin und nicht weiter!

Ich hatte Dir in meinem letzten Blog – Der Anfang vom Ende – erzählt, wie es mir in den letzten zwei Jahren ergangen ist und wie ich die Kurve bekommen habe, aus dem vermeintlichen Dilemma auszusteigen.

Ich hatte auch berichtet, dass es viele Einflüsse von außen gab, die mich zum Straucheln gebracht haben. Und damit meine ich nicht nur Corona und die Sanktionen, die uns allen auferlegt wurden. Es kamen auch viele Anfeindungen, Heucheleien, Stresssituationen, bis hin zu Lügen, Intrigen und einer Anzeige, die mich an der Menschheit haben zweifeln lassen. Ich hatte aber auch schöne Erlebnisse, die mir wieder zeigten, dass nicht alle Menschen in ihrem krankhaften Neid und der eigenen Unzufriedenheit um sich schlagen.

Wie ich es immer wieder schaffe, mich zu stabilisieren und wie mein Körper reagiert, erzähle ich Dir später. Jetzt möchte ich Dir anhand von Fallbeispielen erläutern, wie auf unterschiedlichen Ebenen und Wirkungsbereichen, im Grunde immer wieder das gleiche Spiel abläuft.

Drei Fallbeispiele aus meiner Praxis

1. Wie werde ich meinen Ex los?

Vor Kurzem rief mich eine Frau an, die mich gleich mit ihren Themen überschüttete. Es dauerte eine Weile, bis ich sie stoppen konnte und nach ihrem Namen fragte. Sie war so dermaßen in ihrem „Film“, dass sie nicht einmal gemerkt hatte, dass sie sich mir gar nicht vorgestellt hatte.

Da ich ein Zeitfenster hatte, bot ich ihr das kostenfreie Erstgespräch an. Im Laufe des Gespräches, wurde mir immer deutlicher, dass diese Dame gar nicht wirklich loslassen wollte und von mir auch gar keine wirkliche Unterstützung suchte. Im Grunde wollte sie von mir die Bestätigung für ihr Verhalten, welches darin bestand, dass sie sich immer wieder trennte und dann, wenn der Ex erneut anklopfte, sie ihn abermals mit offenen Armen empfing. Sie bat mich in diesem Erstgespräch sogar um einen „Schlüsselsatz“, den sie wie ein Mantra beten wollte, damit sie nicht wieder auf ihn reinfiele.

Ich habe das Coaching abgelehnt. Kannst Du Dir vorstellen warum? Genau, diese Frau fühlte sich letztendlich wohl in ihrer (Opfer-)Rolle. Tief in ihr will sie gar keine Veränderung. Verändern bedeutet, das altvertraute loszulassen. Und das ist zunächst mit Verlustangst, mit Schmerz und tiefer Trauer verknüpft.

2. Mein Kollege ist ein Narzisst!

In einem Online-Treffen berichtete eine Teilnehmerin von ihrem Kollegen, der immer wieder die von ihr moderierten Meetings boykottierte. Sie schilderte uns ausführlich die Situationen, die sich stets wiederholten und die ähnlich abliefen. Selbst Supervisionen zeigten keine Wirkung. Er verhielt sich nicht nur der Moderatorin gegenüber respektlos, sondern allen Meeting-Teilnehmer*innen, die – zum Beispiel – Lösungsvorschläge zu Tagesordnungspunkten hatten.

Die Moderatorin – also meine Online-Teilnehmerin – hatte schon viele Dinge ausprobiert, um den Kollegen einigermaßen in der Spur zu halten. Letztendlich kostete es unglaublich viel Kraft und saugte ihr förmlich die Energie. Mittlerweile wurden diese wöchentlichen Meetings für sie zu einem Höllentripp. Im Gegensatz zu meinem oben genannten Fallbeispiel, war sie unbedingt zur Änderung bereit und nahm offen alle Anregungen der anderen Teilnehmerinnen und meine klaren Handlungsvorschläge an. Auch sprachen wir ausführlich über das Thema Energievampire, wie man sich vor ihnen schützt und ihnen Grenzen aufzeigt.

3. Die GL schikaniert mich!

Einer meiner Klienten – Führungskraft in mittlerer Führungsebenen – berichtete mir, dass er seit Neuestem den Launen der Geschäftsleitung ausgesetzt ist. Also es war nicht immer so, dass in den monatlichen Jour Fixes seine Zahlen, Daten, Fakten infrage gestellt wurden. Als das zum ersten Mal passierte, schlug ich ihm vor, sich mit seinem Vorgesetzten und anderen Kolleg*innen, aus seiner Führungsebene, abzusprechen und die Folien dahin gehend zu ändern, dass sie so sind, wie sich die GL es vorstellt. Gesagt getan. Jedoch hatte im darauffolgenden Meeting die GL nun genau die Punkte zu bemängeln, die er zuvor gewünscht hatte.

Sicher war das für meinen Klienten ein großes Ärgernis und in unserem letzten Coaching beklagte er sich darüber, dass sein Vorgesetzter und die anderen Kolleg*innen ihm nicht den Rücken gedeckt hatten. Er selbst ging abermals den „unteren“ Weg, sagte nichts und holte auch nicht die anderen mit ins Boot.

Vielleicht fragst Du Dich, warum er so reagiert hat? Im Coaching hatten wir schon mehrfach über das Verhältnis zu seinem Vater gesprochen. Dieser ist ein Patriarch und versucht noch heute seinen Sohn zu „beherrschen“! Egal was sein Sohn (gestandener Mann, Familienvater, Führungskraft in einer gehobenen Position) erreicht hat, dem Vater ist es nie genug und mein Klient kann ihm nichts recht machen. Der Sohn bietet seinem Vater nie die Stirn, sondern zieht sich, bei Konfliktsituationen, geschmeidig aus der Affäre.

Siehst Du die Parallelen? Also die Zusammenhänge in den Situationen, die sich in den Meetings zeigen und im Verhalten, das mein Klient gegenüber seinem Vater ansetzt? Genau … um Streit zu vermeiden, zieht er sich zurück, setzt keine klaren Grenzen und kommt dadurch in immer größere Stressmomente. Diese wirken sich natürlich auf sein gesamtes Leben aus und können, über kurz oder lang, zum Burnout führen.

Warum das so ist?

In allen drei Fallbeispielen geht es augenscheinlich um vollkommen unterschiedliche Geschichten und Situationen. Aber in Wirklichkeit dreht es sich bei allen um ein und dasselbe Thema: Grenzen zu setzten!

Grenzen setzten geht auch mit einem Lächeln!

  1. Zunächst ist es wichtig, dass Du Dir klar machst, dass ein Muster abläuft, das es gilt zu unterbrechen.
    Lese dazu auch meinen Blog – Und täglich grüßt das Murmeltier!
  2. Achte gut auf das, was Dein Körper Dir mitteilt. Es ist immer so, dass sich als allererstes Dein Körper meldet, wenn etwas nicht stimmt und eine Situation Dir nicht gut tut.
    Das kann z.B. folgendes sein:
    – ein flaues Gefühl in der Magengegend, bis hin zu Übelkeit und Erbrechen
    – plötzliche Wortfindungsstörungen
    – ein Druck auf dem Brustkorb
    – Herzrasen
    – Durchfall
    – Blackout (Alarmstufe ROT)
  3. Versuche, Dich in eine Außenposition zu stellen und lass die Situation noch einmal Revue passieren!
  4. Erkennst Du alte Verhaltensmuster, die vielleicht schon in Deiner Kindheit entstanden sind?
    Lese dazu auch meinen Blog – Glaubenssätze … liegen wie Steine in unserem Weg!
  5. Frage Dich, wie ein weiser Mensch in dieser Situation gehandelt hätte. Zieh zu dieser Frage evtl. eine neutrale Person zu Rate.
  6. Überlege Dir eine Strategie, für sich evtl. wiederholende Situationen.
  7. Übe diese Strategien.
  8. Stelle Dir immer wieder vor, wie Du Dich vor diesen vermeintlichen „Angriffen“ schützt und visualisiere Deine Grenzen.
  9. Übe das Grenzen Setzen spielerisch, indem Du beispielsweise beim Einkaufen, in den Öffentlichen oder auf der Arbeit, Deine Grenzen klar für Dich definierst.
  10. Finde einen Anker – z.B. ein Armband, eine Uhr, eine Kette, einen Stein, ein besonderer Kugelschreiber, eine Büroklammer, eine Comicfigur, ein Kuscheltier  – der Dich in Stresssituationen beruhigt. (und JA … auch wir Erwachsenen dürfen ein Kuscheltier, das uns an schöne Zeiten oder Momente erinnern, haben.)

Grenzen setzten leicht gemacht!

Wenn's brennt, dann lass uns reden!

Vielleicht geht es Dir so, dass Du gar kein Coaching geplant hast, oder auch nicht die Notwendigkeit einer längeren Begleitung siehst. Jedoch wäre ein Gespräch mit einer neutralen, Fachkraft sehr hilfreich. Ja, vielleicht sogar der letzte Anker für Dich?

Dafür habe ich für Dich eine Sprechstunde eingerichtet.

Du wünscht schnelle und kompetente Hilfe? Dann buche jetzt gleich Dein lösungsorientiertes Kurzzeit-Coaching mit mir.

Wir telefonieren, oder treffen uns online, in meinem virtuellen Coachingraum. Du berichtest von Deinem Problem oder Deinen derzeitigen Herausforderungen. Ich analysiere die Situation und wir sprechen gemeinsam über Lösungen.

Ich freue mich darauf, Dich kurzfristig unterstützen zu dürfen.
Deine Kirsten