Das Wort Sapiosexualität setzt sich aus den beiden Nomen Sapio, abgeleitet von sapere (lateinisch) Wissen und aus Sexualität zusammen. Es beschreibt die erotische Anziehung zum Intellekt einer Person.

Hin und wieder habe ich insbesondere Frauen bei mir im Coaching, die sich zu Männern mit einem hohen IQ hingezogen fühlen. Wenn ich sie frage, was sie besonders an ihrer Beziehung lieben, dann kommt meist die Aussage: „Wir haben einen tollen Austausch und können stundenlang über die tiefgründigsten Dinge reden!“

„Okay“, kommt dann von mir und es folgt meine Frage: „Und wie klappt es im Bett?“ Auch hier ist die Stimmung meist super. Wenn wir dann in die Tiefe gehen, fehlt fast immer das alltägliche. Smalltalk geht gar nicht und hier und da mal entspannende Oberflächlichkeiten werden als anstrengend und unattraktiv empfunden. Das Intellektuelle Gespräch ist für diese Menschen erotischer als ein erregendes Vorspiel.

Menschen, die sapiosexuell sind, stehen nicht unbedingt auf große Brüste oder einen Waschbrettbauch. Die geistige Genialität eines Partners lässt die Knie – von Sapiosexuellen – förmlich butterweich werden. Komplexe und logische Argumentationen haben eine hohe Anziehungskraft und sorgen für prickeln im Bauch. Das Aussehen spielt meist eine untergeordnete Rolle.

Competence Kink ist der englische Begriff dafür, wenn Leute auf hohes Fachwissen stehen. Wenn Mann dann auch noch promoviert hat, witzig und spritzig seinen Intellekt versprüht, kann er locker jede sapiosexuelle Frau um den Finger wickeln. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Im Studium zeigt sich diese sexuelle Prägung zum Beispiel durch das Anhimmeln des Professors oder der Professorin. Kluge KommilitonInnen älterer Semester, sind Anziehungsmagnete, die unbedingt zum engeren Freundeskreis zählen müssen.